Verkehrsgeschichtliches aus Königsberg / Kaliningrad
 
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Obus: Aufbau und Netz

Zu Sowjetzeiten wurde auf den Ausbau des Oberleitungsbusnetzes gesetzt. Einige stillgelegte Straßenbahnstrecken wurden in den letzten Jahren durch neue Obuslinien übernommen. Es scheint, dass der Kalingrader Obus eine bessere Zukunft als die Straßenbahn hat, auch wenn die maroden Busse kaum zeitgemäß über die kaputten Straßen der Stadt schleichen und in Konkurrenz zu parallel verkehrenden Kleinbussen privater Anbieter stehen.

Schon zu deutschen Zeiten gab es ein erstes Obusnetz, das 1943 aufgrund von kriegsbedingtem Treibstoffmangels geschaffen wurde. Die deutschen Machthaber setzten aus Kiew erbeutete Obusse vom Typ YaTB-2 ein. Die einzige Linie verkehrte von Mühlenhof/Дзержинского bis zum St. Georgshospital/Калининградского мореходного училища am Jahrmarktplatz auf der Vorstädtischen Langgasse zwischen Altstadt und Hauptbahnhof/Ленинском проспект. Beim Einmarsch der Roten Armee zwischen dem 6. und 9. April 1945 wurde das Obussystem gänzlich zerstört.

Erst am 5. November 1975 wurde ein neues Obussystem in Kaliningrad etabliert. Es gab fünf Linien, die von Anfang an mit Fahrzeugen des Typs TrolZa betrieben wurden, die heute noch großteils verkehren. Seit dem 2. März 2011 gibt es aber auch neue Fahrzeuge vom Typ ZiU-682G-016.4, ab dem 1. Juli 2012 fahren auch zehn neue tschechische Obusse vom Typ ACSM-420 002 durch die Stadt. Der Obus wird wie die Straßenbahn auch von der Betreibergesellschaft GorTrans übernommen.

Das Ursprungsnetz bestand bis 1997. Im letzten Jahrzehnt wurde ein Ausbau des Obusnetzes beschlossen. Neuerrichtet wurde eine Strecke durch die Gorkistraße/улице Горького). Am 24. Dezember 2007 wurden die bisherigen Linien 3 und 4 zu einer großen Linie 3 vereint, es folgten einige geringfügige Streckenänderungen.

Obus in Kaliningrad, 2018. Foto: Hans Heydrich