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Die Straßenbahn im russischen Kaliningrad nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der öffentliche Nahverkehr in Königsberg
– sowie die gesamte Stadt – in Trümmern. Von den einst fünf Depots war
nur noch das südlich des Hauptbahnhofs einigermaßen funktionstüchtig.
Die meisten Straßenbahnfahrzeuge haben den Krieg nicht überlegt. Nach
der sowjetischen Machtübernahme wollte man den Nahverkehr der Stadt
möglichst rasch wieder in Betrieb nehmen. Das gelang am 7. November
1946 mit der Hälfte des einstigen Fuhrparks, also den ehemals
deutschenFahrzeugen, die wieder repariert werden konnten.
Der Verkehr wurde auf fast allen Vorkriegsstrecken, mit Ausnahme der Trassen über den Paradeplatz (Университетская ул.) bzw.
die Münzstraße und Mitteltragheim (Пролетарская ул.) sowie durch die
Altstädtische Langgasse (Московский проспект) wieder aufgenommen.
Streckenerweiterungen
Die Strecke durch die Königstraße (улица Фрунзе)
wurde 1974 aufgegeben und teilweise über die neuerbaute
Ostumfahrung/улице 9 Апреля verlegt. Von der Oktoberinsel/остров
Октябрьский kommenden Strecke verlegte man die Gleise in Richtung
Südbahnhof in der Kaiserstraße (Краснооктябрьская улица) still und
führte die Strecke über den südlichen Teil des Weidendammes (Октябрьская улица) weiter bis zur Hohen Brücke.
Zwischen den Endhaltestellen Ponarth-Ost und West wurde eine
Verbindungsstrecke errichtet, damit die Neubaustrecke zur Schichauwerft
(Завод Янтарь) besser an die Großsiedlungen in Ponarth angebunden
werden konnten. Außerdem wurde die Strecke vom Krematorium durch die
Cranzer Allee/Невского проспект nach Maraunenhof/Тельмана verlängert.
Eine Tatra-Straßenbahn in Kaliningrad, 2018. Foto: Hans Heydrich
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