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Die Helabahn

Etwas mehr als 61 Kilometer misst die Nebenbahnstrecke vom S-Bahnhof Rheda/Reda auf die Ostseehalbinsel Hela. Die eingleisige nicht-elektrifizierte Bahnstrecke verfällt außerhalb der sommerlichen Hochsaison in einen Dornröschenschlaf, bietet aber während der Saison eine attraktive Anbindung von Polens mondänstem Inlandsreiseziel mit dem Festland (der Präsident unterhält u.a. auf Hela sein Ferienhaus; betrachtet man die Grundstückspreise auf der Halbinsel kann man Hela als "polnisches Sylt" bezeichnen).

Im Jahre 1879 wurde eine erste Streckenetappe von Rheda nach Schwarzau eröffnet, aber erst nach dem Ersten Weltkrieg, als die Halbinsel Hela wie die gesamte Kaschubei als sog. "Korridor" vom deutschen Kaiserreich an das neugegründeten Polen fiel, wurde die Eisenbahn in den Jahren 1922-1928 bis zum Hafen in Hela (Hel) errichtet - vor allem auch aus militärischen Gründen.

Im Dezember 1898 wurde der Streckenabschnitt Rheda-Putzig feierlich eingeweiht, ab 1903 ging es weiter nach Schwarzau. Sukzessive wurde die Strecke aber erst in den 1920er Jahre bis zur äußersten Spitze der Halbinsel Hela erweitert. Im Jahre 1928 hatte die "Inselbahn" ihre größte Ausdehnung bis in den Hafen von Hela (mittlerweile ist dieser Streckenabschnitt vom Helaer Bahnhof zum Hafen stillgelegt).

Aufgrund der Grenzlage zum Deutschen Reich und zum Freistaat Danzig erhielt die Halbinsel Hela schon 1919 militärische Bedeutung. Dieser Nutzungsgrund wurde unter der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und im kommunistischen Polen nach 1945 vordringlicher, sodass Feriengäste nur noch per Eisenbahn auf die Halbinsel gelangen durften, da das öffentliche Straßenland großteils Sperrgebiet war. Neben der Helabahn gibt es auch ein militärisch genutzte Schmalspurbahnnetz im östlichen Teil der Insel, sowie viele Bunker und Geschützstellungen, die heute teilweise zu musealen Zwecken öffentlich zugänglich sind.

Gerade in den Sommermonaten nutzen viele Touristen die Bahnverbindung nach Hela. Außerhalb der Saison waren die Fahrgastzahlen in den letzten Jahrzehnten allerdings so niedrig, dass eine Betriebseinstellung oft diskutiert wurde. Im Jahre 1993 befuhr der letzte planmäßige Dampflok-gezogene Zug die Helabahn. Zwischen 2011 und 2013 fanden umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke statt. Die Strecke und viele Bahnhöfe erstrahlen seit dem Sommer 2013 in neuem Glanz. Die Helabahn ist aber auch nach der Modernisierung immer noch unelektrifiziert und eingleisig. Für durchgehende Züge von Hela nach Warschau und nach Krakau ist daher ein Lokwechsel in Gdingen nachwievor notwendig. Die Fahrzeiten zwischen der Dreistadt und Hela sind so lang, dass die direkt verkehrenden Fähren (von Gdingen nach Heisternest sowie von Zoppot und Danzig nach Hela) schneller verkehren und den Urlaubern eine preiswerte Alternative zur Bahn bieten.



Anschlussgleis vom Hafen Hela zum Bahnhof Hela


Bahnhof Hela (Hel)

Bahnhof Hela (Hel)


Bahnhof Helaheide (Jurata)


ebenda


Bahnübergang zwischen Helaheide (Jurata) und dem stillgelegten Bf Hel Bór


Bahnhof Helaheide (Jurata)


ebenda


ebenda


Blick aus dem Zugfenster zwischen Heisternest (Jastarnia) und Ziegenhagen (Chałupy)