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S-Bahnplanungen Lübeck

Nachstehend
möchte ich Ihnen meine Idee für ein S-Bahnnetz Lübeck vorstellen, in
dem existierende und bereits stillgelegte Strecken einbezogen werden.
Auf den Linien könnten moderne S-Bahntriebwagen jeweils im
60-Minuten-Takt verkehren. Lediglich zwischen Travemünde, dem Lübecker
Hauptbahnhof und Bad Oldesloe würde tagsüber ein 30-Minuten-Takt
entstehen.
Linie S1 Ratzeburg <> HL-Niendorf
Linie S12 Bad Oldesloe <> HL-Travemünde Strand
Die S1/S12 könnte im Süden zur Lübecker Universität, zum Flughafen,
nach Ratzeburg (vielleicht sogar bis nach Mölln) verkehren - dafür
müsste diese Strecke elektrifiziert werden. Im Norden ließe sich
überlegen, ob der stillgelegte Streckenabschnitt zwischen HL-Travemünde
Hafen, HL-Brodten und HL-Niendorf aus touristischen Gründen zu
reaktivieren sei. Die beiden Streckenäste S1 nach Niendorf und S12 nach
Travemünde Strand könnten abwechselnd in 60-Minuten-Takt bedient
werden, sodass ab Travemünde Hafen ein 30-Minuten-Takt bis Bad Oldesloe
entstünde.
Linie S2 Neustadt <> Bad Oldesloe
Die S2 wird sicher die pendlerstärkste Linie im Lübecker Netz: Die
Strecke der Vogelfluglinie zwischen Lübeck und Neustadt wird nach der
Eröffnung des Fehmarnbelttunnels ohnehin elektrifiziert betrieben.
Außerdem ließen sich die Ferienorte an der Ostseeküste besser und
komfortabler an das Lübecker Stadtzentrum anschließen, somit wäre auch
in den Sommerferien eine starke Frequentierung dieser Linie zu erwarten.
Linie S3 Ahrensbök <> HL-Priwall
Die vorgeschlagene Linie S3 könnte die beiden stillgelegten
Streckenabschnitte zwischen Ahrensbök und Pönitz sowie zwischen
Schönberg und HL-Priwall befahren. Für den Einsatz von elektrischen
S-Bahn-Triebwagen wäre eine Elektrifizierung des in Betrieb
befindlichen Streckenabschnitts zwischen Schönberg und Lübeck notwendig.
Die Bahnstrecke zwischen Ahrensbök und Scharbeutz-Pönitz wurde die
Stichbahn im Jahre 1886 fertiggestellt. Der Personenverkehr wurde 1954,
der Güterverkehr 1988 beendet; die Gleise größtenteils bis 1991
abgeräumt. Somit wäre ein kompletter Wiederaufbau notwendig. In wieweit
eine Reaktivierung und eine damit verbundene Einstellung des bisherigen
Busverkehrs zwischen beiden Orten sinnvoll ist (oder ob die S3
alternativ bis nach Eutin oder gar Plön, wo Anschluss an die Kieler
StadtRegionalBahn bestünde, verkehren sollte), ist zu prüfen.
Zwischen Schönberg und Dassow verkehrte 1951 der letzte Personenzug.
Der Betrieb wurde (vermutlich wegen der Grenznähe) eingestellt, jedoch
wohl nicht offiziell stillgelegt (wenn auch die Gleise als
Reparationsleistung an die Sowjetunion gingen und auf der gesamten
Strecke abgebaut wurden), sodass eine rechtliche Hürde weniger bei der
Wiederinbetriebnahme zu bewältigen wäre. Zwischen Dassow und dem ehem.
Luftwaffenzeugamt nördlich von Pötenitz verkehrten nur zwischen 1942
und 1949 Züge. Die Streckenverlängerung wurde von der Luftwaffe
forciert, die ihren Stützpunkt ans Eisenbahnnetz anbinden wollte. Für
die S3 nach Priwall wäre eine komplett neue Strecke vom ehem.
Luftwaffenzeugamt Pötenitz bis in das Zentrum des Ortes zu bauen.
Linie S4 Bad Segeberg <> HL-Schlutup
Die Strecke der historischen Lübeck-Segeberger Eisenbahn wird
Hauptbestandteil der neuen S4. Die Bahnverbindung zwischen Lübeck und
Segeberg wurde erst 1916 fertiggestellt, nach dem Streitigkeiten mit
konkurrierenden Bahngesellschaften und kriegsbedingte Schwierigkeiten
den Baustart verzögerten. Der letzte Personenzug rollte 1964 über die
Strecke. Im Jahr 1967 wurde das letzte Teilstück stillgelegt. Die
Strecke müsste reaktiviert werden und böte einen guten Anschluss der
Region Segeberg an Lübeck, außerdem könnten die westlichen Stadtteile
und Vororte Lübecks einen Bahnanschluss erhalten. Problematisch ist,
dass die alte Trasse durch die neue Autobahn A20 sowie einen Radfernweg
mittlerweile überbaut wurde.
Der derzeit nur für den Güterverkehr genutzten Streckenabschnitt
zwischen HL-St. Jürgen und HL-Schlutup müsste elektrifiziert werden und
könnte dann in das S-Bahnnetz integriert werden. Der Streckenast nach
Schlutup wurde ursprünglich 1902 für die örtlichen Fischereibetriebe
gebaut, aber bereits 1916 wurde aufgrund einer parallelen
Straßenbahnverbindung der Personenverkehr eingestellt. Da es in Lübeck
seit 1959 keine Straßenbahn mehr gibt, wäre die Wiederaufnahme von
Personenverkehr eine sinnvolle Alternative gegenüber den bisherigen
Busangebot zwischen der Lübecker Altstadt und Schlutup.
Quellen: Olaf
Hamelau (2010): Die Eisenbahn in Ostholstein. Erfurt: Sutton; Sven
Schiffner (2001): Ruinen am Rande. Grevesmühlen: NWM und Gerd Wolff
(2011): Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 12. Freiburg: EK.
S-Bahnplanungen Kiel (StadtRegionalBahn)

Für Kiel ist seit Jahren ein S-Bahnnetz nach Karlsruher Modell
vorgesehen, d.h. Straßenbahnfahrzeuge fahren zum einen durch
innerstädtische Straßen, zum anderen auf Bahngleisen bis in die Region.
Die Straßenbahn wurde in Kiel bis 1985 stillgelegt, müsste also zum
großen Teilen wiederaufgebaut werden. Bisher bestehende Teilstrecken
(die im Regelverkehr bedienten Bahnstrecken nach Preetz, Neumünster und
Eckernförde) der Deutschen Bahn würden dabei ebenso Teil eines neuen
Stadtbahnnetzes werden wie die bisher nur für den Museumsverkehr
genutzten Strecke zum Schönberger Strand, die als reine
Straßenbahnstrecke (proj. Linie S3) ohne Parallelverkehr von regulären
Eisenbahnzügen ab Dezember 2014 als erster Streckenabschnitt der neuen
Kieler Stadtbahn in Betrieb gehen soll.
Weitere Informationen (Konzept, Pläne, Broschüren) zur StadtRegionalBahn Kiel finden Sie auf einer Informationsseite der Stadt Kiel.
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