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Die Wehrtechnische Fakultät und die Hochschulstadt

unter dem Teufelsberg

Im Jahre 1937 wurde von Adolf Hitler auf dem Gelände des heutigen Teufelsberges der Grundstein für die Wehrtechnische Fakultät gelegt. Dieses Gebäude, das sich wie eine gewaltige Festung aus dem Grunewald empor gehoben hätte, sollte ein Institut der Berliner Technischen Hochschule (heute TU) beherbergen. Die Wehrtechnische Fakultät wäre Teil einer großen Hochschulstadt geworden, die kreisförmig um den heutigen Scholzplatz entstanden sollte, hätten sich Hitlers und Speers größenwahnsinnige Pläne zur "Welthauptstadt Germania" verwirklicht.

Die Bauarbeiten an der Wehrtechnischen Fakultät waren schon weit fortgeschritten, als sie 1940 "kriegsbedingt" eingestellt werden mussten. Die Rohbauten standen bis etwa 1951 im Grunewald. Ursprünglich überlegten die britischen Besatzer die Bauruine fertigzustellen, entschieden sich dann aber doch dafür, die Ruinen (samt großzügigen Bunkeranlagen, die unter den Ruinen vermutet werden), mit Trümmern zuzuschütten. Heute erhebt sich der Teufelsberg über der einstigen Baustelle. Der Verein Berliner Unterwelten setzt sich dafür ein, die Ruinen und die Bunkeranlagen wieder begehbar zu machen, dafür wären aber umfangreiche Grabungsarbeiten erforderlich.

Zudem gab es Planungen für eine U-Bahnlinie, die am ehemaligen "Adolf-Hitler-Platz" (heute Theodor-Heuss-Platz) abzweigen und zur Wehrtechnischen Fakultät führen sollte. Der heutige S-Bahnhof Heerstraße, der schon während der Nazizeit zum Empfang von Staatsgästen genutzt wurden, sollte in "Mussolinibahnhof" umbenannt werden. Vom Mussolinibahnhof zur Fakultät wäre die heutige Teufelsseechaussee zu einer großflächigen "Straßenachse" ausgebaut worden, die u.a. auch in den Grunewald geführt hätte, der als eine Art Campus zum Reit- und Amüsiergarten der Berliner avancieren sollte, nach Vorbild des Pariser Bois de Bologne.

Fotos von der Planung und der Bauruine 1945 finden Sie hier >
Essay zur Bebauung des Teufelsberg vor 1945 >
Tagesspiegel-Artikel zu Planungen der Berliner Unterwelten >



 


Andreas GKS Jüttemann 2006
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