Planungen
für Berlins kürzeste U-Bahnlinie
Die
heutige U4-Streckenführung:
Innsbrucker Platz <> Nollendorfplatz
Erbaut wurde die U4 zwischen den Jahren 1908 und 1910. Am 01.12.1910
wurde die Kleinprofillinie "Schöneberger U-Bahn" feierlich
eröffnet. Sie verband den Norden Schönebergs (Nollendorfplatz,
Umsteigepunkt mit den Berliner Hoch- und Untergrundbahnen; heute U1-U3)
mit Friedenau (Innsbrucker Platz/Hauptstraße; heute Ringbahn S4).
Seit 1961 endet die damalige U-Bahnline "BIII" am Nollendorfplatz,
bis zu diesem Zeitpunkt verkehrte die BIII entlang der Kreuzberger Hochbahn
zum Kottbusser bzw. Schlesischen Tor. 1966 wurde sie in Linie 4 (bis
1972 blau dargestellt) umbenannt. In den 80er Jahren wurde auf der U4
ein führerloser, computergesteuertes Zugsystem getestet.
Die U-Bahnlinie 4 ist 2,9 km lang und hat fünf Stationen. Sie verkehrt
nur innerhalb des Bezirks Schöneberg.
Planungen und utopische Planungsideen
Vor dem Bau der Stadtautobahn gab es südlich vom heutigen Endbahnhof
Innsbrucker Platz in der Eisackstraße unweit der Wannseebahnstrecke
(S1) eine Betriebswerkstatt. Nach dem Bau der Stadtautobahn unter dem
Innsbrucker Platz wurde der Verbindungstunnel zwischen U4 und Werkstatt
aus betrieblichen und baulichen Gründen (die Tunneldecke der neuen
Stadtautobahn war zu hoch und einen eigene Werkstatt für die U4 war
nicht mehr notwendig) stillgelegt.
Heute sind
noch Reste des sog. Eisacktunnels
südlich des Innsbrucker Platzes vorhanden. Ein Wiederanschluss des
Tunnelrests an die U4 wäre nur mit größeren Umbauten durchführbar.
Dennoch hätte die Reaktivierung einen gewissen "Charme", denn man
könnte am Bahnhof Friedenau eine Umsteigeverbindung zur S1 herstellen
und somit mehr Fahrgäste auf die U4 bekommen. Dafür könnte die U4 aus
dem Eisacktunnel an die Oberflächte kommen und neben den S1-Gleisen
oberirdisch bis Friedenau verkehren (Variante A)
In der Newsgroup "Berliner
Verkehr"
wurden 2006 eine andere Verlängerungsmöglichkeit Richtung Süden
diskutiert, die aber nur mit großen baulichen Veränderungen der U4
realisierbar wäre: Hinter dem Bahnhof Rathaus Schöneberg müsste die U4
auf einem neuen per Schildvortrieb zu bauenden Tunnel einen großen
Bogen schlagen, sodass unter dem Innsbrucker Platz der im Rohbau
fertiggestellte Bahnsteig für die Planungslinie U10 genutzt werden
könnte. In Höhe den Ceciliengärten würde die U4 unterirdisch ebenfalls
bis Friedenau weitergeführt werden und erhält dort Anschluss an die S1
(Variante B in der Karte).
Weitere historische Planungen:
» Planungen
von 1919 zu einer U4-Verlängerung
» und
von 1929 (beide auf der Seite von Axel Mauruszat)
»
Auszug aus dem FNP 1965 im Bereich
Nollendorfplatz
Eine Verlängerung in Richtung Norden über Nollendorfplatz
hinaus zu einem Bf. Genthiner Str. als Umsteigebahnhof zu der in Planung
befindlichen U3 ist angedacht. Da der Tunnel der nördlichen Abstellanlage
der U4 fast bis zum künftigen Bf. Genthiner Str. heranreicht, ist
dieser Bau nicht so aufwendig wie die oben beschriebene südliche Verlängerung.
Hierzu mehr auf der Webseite
von Detlef Hoge. Desweiteren wurde in den letzten Jahren einen Parallelverkehr
von U1 und U4 zwischen Warschauer Str. und Nollendorfplatz als "U14"
diskutiert.
Der Flächennutzungsplan von 1965/1985 sah den Bau eines neuen Streckenabschnittes
von Viktoria-Luise-Platz nach Wittenbergplatz vor, damit hätte
die U4 zwischen Uhlandstr. und Innsbrucker Platz oder alternativ als
U2 nach Ruhleben verkehren können. Diese Planungen wurden nicht
realisiert.
Verlängerung der U4 zum Hauptbahnhof
Auch
möglich wäre eine Verlängerung der U4 vom Nollendorfplatz über den
Genthiner Platz durch den Tiergarten zum Hauptbahnhof. Darüberhinaus
ließe sich eine Anknüpfung an eine geplante U11 in Richtung Marzahn
andenken. Die U4 könnte bspw. einen großen Radius ab Genthiner Str.
über mögliche Bahnhöfe an der Hildebrandstraße und dem Haus der
Kulturen der Welt führen. Sie würde sie auch nicht mit der S21 (die vom
Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz verkehren soll) konkurrieren und würde
ein attraktive Verbindung aus Schöneberg zum Hbf. darstellen (derzeit
gibt es hier nicht einmal eine adäquate Busverbindung). Der Tiergarten
müsste jedenfalls ein weiteres Mal untertunnelt werden, dies ließe sich
aber vermutlich in offener Bauweise preisgünstiger als bei der U5 unter
den Linden realisieren.
Auf der Strecke zwischen Nollendorfplatz und Hauptbahnhof könnte
zusätzlich auch die bislang ebenfalls Nollendorfplatz endende Linie U3
verkehren, damit gäbe es auch eine attraktive Verbindung vom
Hauptbahnhof nach Wilmersdorf und Dahlem.
Planungsideen (aus o.g. Karte):
- Nach Genthiner Str. (aktuelle Senatsplanung): Umsetzung entweder als
U-Bahn oder als Straßenbahn
- Nach Wittenbergplatz (alte Senatsplanung bis 1985): Verbindung von
U4 und ehem. U3 nach Uhlandstr. als Citylinie
- Nach Südkreuz (meine Planung): zur besseren Anbindung des neuen
Fernbahnhofes und an die S1 in Schöneberg
- Nach Friedenau (alter Bestand, aber ohne Bahnhof): Mit Bahnhof besteht
eine Umsteigemöglichkeit zur S1. Diese Planung lässt sich
wegen des Autobahntunnels am Innsbrucker Platz aber nur mit horrenden
Umbauarbeiten und einer enormen Tieferlegung der U4 verwirklichen
- Nach Walter-Schreiber-Platz (alte U10-Planung des Senats bis 1985):
Abzweig ab Rathaus Schöneberg und Neubau unter der Hauptstraße,
Benutzung des U10-Bahnhofes am Innsbrucker Platz, Endpunkt im Rohbau
des U10-Bahnhofes Walter-Schreiber-Platz oder Weiterführung bis
Rathaus Steglitz parallel zur U9 und zur S1.