BahnInfo regional

Die ehemalige Stichstrecke zum Richard-Wagner-Platz

Im Jahre 1906 eröffnete die Hochbahngesellschaft - auf Drängen der Charlottenburger Stadtverwaltung - eine kurze 900 Meter lange Stummel-U-Bahnstrecke vom Opernhaus zum Charlottenburger Rathaus am Wilhelmplatz. Wirtschaftliche Gründe gab es für diese Strecke nicht, der politische Wille bestimmte den Bau. Ein paar Jahre zuvor hatte sich die Deutsche Bank als Anteilseignerin der Hochbahn ihre Planung durchgesetzt, die Strecke (heute U2) vom Knie (heute Ernst-Reuter-Platz) in die neue aufstrebende Villenkolonie Westend zu verlängern. Der Charlottenburger Magistrat favorisierte natürlich eher die prestigeträchtigere Linienführung vom Knie entlang der heutigen Otto-Suhr-Allee zum Charlottenburger Rathaus und weiter zum Schloss. Als "Kompromiss", dass die heutige U2 nach Westend gebaut werden sollte, bestand man aber auf dem Bau einer Zweigstrecke zum Rathaus (heute Richard-Wagner-Platz).
In den 70er Jahren wollte man den alten, kleinprofiligen Stummel sinnvoll in das Westberliner U-Bahn-Netz integrieren. Mit den Planungen einer U-Bahn von Wilmersdorf nach Siemensstadt sollte der Bahnhof Richard-Wagner-Platz Station an der heutigen (modernen, da großprofiligen) U7 werden. Den kurzen 1906 errichteten alten Tunnel legte man für den Fahrgastbetrieb 1970 still, er dient seit dem nur noch für technische Überführungsfahrten von der U2 zur U7, ein paar Jahre war er auch zu Übungszwecken für die Berliner Feuerwehr in Betrieb. Außerdem finden alle paar Monate Tunnelführungen der BVG für U-Bahn-Interessierte durch diesen Tunnel statt.

Blickrichtung Richtung Deutsche Oper, am Bahnsteig steht ein Zug

Weiche, Abzweig zur U7 befindet sich "hinter dem Fotografen"
Blickrichtung Deutsche Oper

Rechts Abzweig zur U7, geradeaus einstige Stercke zum ehem. Kleinprofilbahnhof Richard-Wagner-Platz (heute geht es nur 50 m weiter bis zu zwei Prellböcken vor einer Betonwand), dahinter befindet sich der U7-Bahnhof Richard-Wagner-Platz.

Kurve an der Oper

Übersichtskarte (alter Tunnel schwarze Linie), Hintergrund openstreetmap.org

Ausführlichere Dokumentationen und Fotographien
finden Sie auf den Internetseiten von

» André Loop
» Peter Klews

Linienlogo der U2 und der U7 mit freundlicher Genehmigung der BVG.

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	Die ehemalige Stichstrecke zum Richard-Wagner-Platz Im Jahre 1906 eröffnete die Hochbahngesellschaft - auf Drängen der Charlottenburger Stadtverwaltung - eine kurze 900 Meter lange Stummel-U-Bahnstrecke vom Opernhaus zum Charlottenburger Rathaus am Wilhelmplatz. Wirtschaftliche Gründe gab es für diese Strecke nicht, der politische Wille bestimmte den Bau. Ein paar Jahre zuvor hatte sich die Deutsche Bank als Anteilseignerin der Hochbahn ihre Planung durchgesetzt, die Strecke (heute U2) vom Knie (heute Ernst-Reuter-Platz) in die neue aufstrebende Villenkolonie Westend zu verlängern. Der Charlottenburger Magistrat favorisierte natürlich eher die prestigeträchtigere Linienführung vom Knie entlang der heutigen Otto-Suhr-Allee zum Charlottenburger Rathaus und weiter zum Schloss. Als "Kompromiss", dass die heutige U2 nach Westend gebaut werden sollte, bestand man aber auf dem Bau einer Zweigstrecke zum Rathaus (heute Richard-Wagner-Platz). In den 70er Jahren wollte man den alten, kleinprofiligen Stummel sinnvoll in das Westberliner U-Bahn-Netz integrieren. Mit den Planungen einer U-Bahn von Wilmersdorf nach Siemensstadt sollte der Bahnhof Richard-Wagner-Platz Station an der heutigen (modernen, da großprofiligen) U7 werden. Den kurzen 1906 errichteten alten Tunnel legte man für den Fahrgastbetrieb 1970 still, er dient seit dem nur noch für technische Überführungsfahrten von der U2 zur U7, ein paar Jahre war er auch zu Übungszwecken für die Berliner Feuerwehr in Betrieb. Außerdem finden alle paar Monate Tunnelführungen der BVG für U-Bahn-Interessierte durch diesen Tunnel statt. Blickrichtung Richtung Deutsche Oper, am Bahnsteig steht ein Zug Weiche, Abzweig zur U7 befindet sich "hinter dem Fotografen" Blickrichtung Deutsche Oper Rechts Abzweig zur U7, geradeaus einstige Stercke zum ehem. Kleinprofilbahnhof Richard-Wagner-Platz (heute geht es nur 50 m weiter bis zu zwei Prellböcken vor einer Betonwand), dahinter befindet sich der U7-Bahnhof Richard-Wagner-Platz. Kurve an der Oper Übersichtskarte (alter Tunnel schwarze Linie), Hintergrund openstreetmap.org Ausführlichere Dokumentationen und Fotographien finden Sie auf den Internetseiten von » André Loop » Peter Klews Linienlogo der U2 und der U7 mit freundlicher Genehmigung der BVG.