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RegioStadtBahn Potsdam
Ein Vorschlag zur Entwicklung der Straßenbahn in Potsdam
von Ulrich Conrad
Die Straßenbahn in Potsdam bietet durchaus noch ein erhebliches
Erweiterungspotential. Neue Strecken innerhalb Potsdams, sowie ins Umland
könnten sehr zur Steigerung der Attraktivität beitragen und
wären daher für die Schaffung eines optimalen Netzes unverzichtbar.
Erste Ideen zur Schaffung neuer Strecken ergeben aber leider ein viel
zu umfangreiches Netz, als das es wirtschaftlich sein könnte. Daher
versuche ich zunächst herauszufinden, wie groß das Straßenbahnnetz
für Potsdam idealer weise sein sollte, bevor ich dann entscheide,
wie das vielleicht ideale Netz aussehen könnte.
Wie viel Straßenbahn wäre überhaupt für Potsdam optimal?
Schließlich müssen sich auch ausreichend Fahrgäste finden
und die Strecken in Stand gehalten werden. Nach einer eigenen Studie aus
dem Jahre 2004, der ein Vergleich der Netzdichte sämtlicher deutscher
Straßenbahnbetriebe vorausging, komme ich zu der Erkenntnis, dass
etwa 25 km Straßenbahnstrecke pro 100.000 Einwohner optimal sind.
Dichtere Streckennetze neigen zu Problemen wegen geringer Fahrgastzahlen
auf einzelnen Strecken und daher drohender Stilllegungen. Dünnere
Netze weisen dagegen Lücken in der Erschließung des Stadtgebietes
auf.
Potsdam besitzt nun mit 27,3 km Streckenlänge, bei einer Einwohnerzahl
von 147.583 im Dezember 2005 eine Dichte von 18,5 km pro 100.000 Einwohner,
was schon ganz gut ist. In Berlin liegt die Dichte bei etwas über
5 km / 100.000 EW! Dabei habe ich Strecken, die nur in einer Richtung
befahren werden nur zur Hälfte gezählt, und reine Betriebsstrecken
gar nicht mit einbezogen, weil sie dem Fahrgast keinen Nutzen bringen.
Potsdam soll nun aber nach einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung bis
2020 auf etwa 161 000 Einwohner wachsen. Dann wären zu einer Dichte
25 km / 100.000 EW immerhin 40,25 km Straßenbahnstrecke sinnvoll.
Dazu müssten noch etwa 13 km Strecke zum vorhandenen Netz hinzu kommen.
Natürlich benötigt ein für Potsdam ideales Netz nicht unbedingt
Verbindungen in Nachbarorte, wie Teltow oder Berlin-Spandau. Solche Verbindungen
sind für die Nachbarorte, insbesondere im Falle Teltows von Bedeutung,
nicht so sehr aber für Potsdam selbst. Teltow braucht eine Vernünftige
Verbindung nach Potsdam, Potsdam braucht aber nicht unbedingt eine gute
Verbindung nach Teltow. Für solche Ergänzungen sind natürlich
Anschlussstrecken innerhalb der Stadtgrenzen von Potsdam nötig, die
dann das in seiner Größe ideale Straßenbahnnetz weiter
vergrößern. Da hierdurch aber keine innerstädtischen Verbindungen
überflüssig werden, ist das kein Fehler. Solche Anschlussstrecken
müssen also nicht zur Dichte des Potsdamer Netzes hinzugezählt
werden.
Zunächst
meine übertriebenen Ideen:
Bei der Überlegung, wo vielleicht Netzerweiterungen vorstellbar wären,
kamen mir recht viele Gedanken. Am wichtigsten erscheinen mir dabei Verbindungen
nach Eiche und Golm mit verschiedenen Universitätsstandorten, sowie
bessere Verbindungen in Babelsberg, die auch geeignet sind den 1995 aufgegebenen
Obus auf umweltfreundliche Art zu ersetzen.
Hier nun die innerhalb Potsdams liegenden Streckenabschnitte im einzelnen:
Charlottenhof – Geschwister-Scholl-Straße – Bahnhof
Wildpark (parallel zur Bahn) – Rechtskurve (Schwenk nach Norden)
– Am Neuen Palais (dort, wo die Straße nach Westen versetzt
verläuft) – Linkskurve nach Nordwesten (dort, wo die Straße
nach Osten abknickt) – Bereitschaftspolizei – Kaiser-Friedrich-Straße
– Am Alten Mörtelwerk – Kahlenbergstraße –
Altes Rad – Golmer Fichten – Universität – Bahnhof
Golm – Thomas-Müntzer-Straße – Golm (5,4 km)
Rathaus Babelsberg – Karl-Liebknecht-Straße – Schleife
wie der Obus über Pasteurstraße – Behringstraße
– Karl-Marx-Straße – Allee nach Glienicke – Karl-Liebknecht-Straße
(2,3 km)
Rudolf-Breitscheid- Ecke Plantagenstraße – Paul-Neumann-Straße
– Pestalozzistraße (oder Rathaus Babelsberg – Karl-Liebknecht-Straße)
– Großbeerenstraße (mit Unterführung oder Brücke
an der Wetzlarer Bahn) – Neuendorfer Straße – Johannes-Kepler-Platz
(3,2 km abzüglich 0,5 km zur Fontanestraße die entfallen sollten,
also 2,7 km Netzerweiterung / bei Alternativ ab Rathaus Babelsberg 3,8
km)
Fontanestraße – R.-Breitscheid-Straße – A.-Bebel-Straße
– Drewitz (2,1 km)
Großbeeren- Ecke Neuendorfer Straße – Mendelssohn-Bartholdy-Straße
– Hubertusdamm – Bergstücken (Behörden / Kinderkrankenhaus)
(0,9 km)
Bornstedt – Schulplatz – Potsdamer Straße (ab Amundsenstraße
südlich der Fahrbahn) – Bornim (2,3 km)
Viereckremise – Nedlitzer Straße – Tschudistraße
– Am Wiesenrand – Neu Fahrland (2,2 km)
Lange Brücke – Leipziger Straße – Templiner Straße
– Alter Tornow – Hermannswerder (Alter Tornow Ecke Tornowstraße)
(2,2 km)
Friedrich-Ebert-Straße – Alleestraße – Am Neuen
Garten – Cecilienhof (1,4 km)
Hauptbahnhof – Friedrich-Engels-Straße – Karl-Liebknecht-
Ecke Großbeerenstraße (1,6 km)
Allein die innerhalb Potsdams vorgeschlagenen Strecken ergeben aber zusammen
schon 24,2 km, also gegenüber den errechneten 13 km, um die das Netz
ergänzt werden sollte, ganze 11,2 km zu viel. Andere denkbare Strecken,
etwa zum Schloss Sanssouci oder nach Wannsee sind dabei noch gar nicht
mal berücksichtigt.
Was
ich streichen würde:
Da sich nun zu viele Kilometer ergeben haben, würde ich nicht zögern
die unbedeutenderen Abschnitte zum Schloss Cecilienhof, nach Hermannswerder
und die Strecke durch die Friedrich-Engels-Straße fallen zu lassen.
Gerade der Ausflugsverkehr zu den Schlössern Cecilienhof, Sanssouci
oder Babelsberg findet im wesentlichen am Wochenende statt und kann daher
keinen Straßenbahnverkehr rechtfertigen, der schließlich an
jedem Tag einigermaßen hohe Fahrgastzahlen verlangt. Nur in Babelsberg-Nord
könnten diese aber durch die angrenzenden Wohngebiete erreicht werden.
Außerdem habe ich mich entschieden für die Verbindung von Babelsberg
nach Drewitz die kürzere Variante ab Plantagenstraße zu wählen,
wodurch die Strecke zur Fontanestraße ersetzt werden könnte.
Eine Verlängerung über die August-Bebel-Straße zum Bahnhof
Drewitz („Potsdam Medienstadt Babelsberg“ ist mir zu lang!)
halte ich für weniger günstig, da ein Parallelverkehr zur S-Bahn
droht und die Fahrzeit zum Stern sich verlängert.
Außerdem erscheint es mir sinnvoll auf die Strecke zur Fontanestraße
ab Plantagenstraße zu verzichten, da die Strecke über die Humboldtbrücke
mit einer neuen Linie nach Babelsberg Nord (ex Obus) und einer Linie nach
Drewitz genügend ausgelastet sein dürfte. Ohne die Strecke vom
Hauptbahnhof nach Babelsberg wäre ein dritter Streckenast (zur Fontanestraße)
ein bisschen viel.
Die Strecke am Landtag vorbei nach Hermannswerder wäre zwar sinnvoller,
als jene Stummellinie, die in den 30er Jahren zum nahegelegenen Schützenhaus
fuhr, aber führt dennoch durch nur dünn besiedelte Gebiete und
dürfte daher wenig wirtschaftlich sein. Der Landtag selbst liegt
im fußläufigen Bereich zum Haupotbahnhof und erfordert daher
keinen eigenen Straßenbahnanschluss.
Das ergibt nun aber immer noch eine Netzerweiterung um 15,8 km, also deutlich
zu viel.
Da stellt sich nun die Frage, ob eine Verlängerung über Viereckremise
hinaus ohne Weiterführung nach Spandau sinnvoll sein kann. Ich erinnere
mich mal gelesen zu haben, dass die Strecke zunächst bis zum Nedlitzer
Holz verlängert werden sollte. Die dort einst vorhandenen Gebäude
sind aber sämtliche inzwischen abgerissen worden. Nedlitz selbst
besteht nur aus wenigen Häusern an der Nedlitzer Straße und
in Neu-Fahrland sieht es auch nicht wesentlich besser aus. Mit einer Schleife
an der Ecke Rehweg könnte zwar die Verwaltungsakademie und eine (entfernte)
Rehaklinik erreicht werden, aber das war es auch schon. Die wenigen Wohnhäuser
rechtfertigen keine Straßenbahn. Die umfangreiche Bebauung am Krampnitzsee
besteht aus ehemaligen Militäranlagen und steht leer.
Ich halte daher eine Verlängerung dieser Strecke nicht für sinnvoll,
solange es nicht bis Spandau weiter geht oder sich die Besiedlung dort
deutlich verdichtet. Schon die Strecke zur Viereckremise halte ich für
eine Fehlinvestition, da dort seit Ende der Buga kaum noch Bedarf besteht.
Man hätte das Geld für den Streckenbau besser woanders investieren
sollen. So fehlen diese 1,2 km nun bedauerlicherweise anderswo, da der
Unterhalt der Strecke zur Viereckremise auch weiterhin Geld kostet.
Wenn man nun noch die Strecke nach Golm bereits am Bahnhof Golm enden
ließe und sie so um 600 m kürzt, ergäben sich genau die
erwünschten 13,0 km Netzerweiterung, die sich folgendermaßen
berechnen:
4,8 km Charlottenhof – Bahnhof Golm
2,3 km Bornstedt – Bornim
2,3 km Rathaus Babelsberg – Babelsberg Nord
2,6 km Plantagenstraße – Großbeeren- Ecke Neuendorfer
Straße
1,5 km Johannes-Kepler-Platz – Bergstücken
Abzüglich:
0,5 km Plantagenstraße – Fontanestraße
Ergibt: 13,0 km Erweiterung des Netzes
Warum
nun diese Strecken:
Besonders wichtig erscheint mir die Strecke nach Golm, da sie wesentliche
Punkte Potsdams erschließen würde: Bahnhof Wildpark, Neues
Palais, verschiedene Standorte der Universität, die Stadtteile Eiche
und Golm und anderes. Eine ebenfalls in Frage kommende Linienführung
entlang der Kaiser-Friedrich- und Reiherbergstraße nach Golm scheint
mir zu weit südlich gelegen, um die Universität und das Wohngebiet
Eiche Nord zu bedienen. Eine einfachere Streckenführung durch den
Rosskastanienweg scheint mir dagegen wieder zu weit nördlich für
den Ortskern von Eiche.
Die Strecke nach Bornim war schon vor dem Ersten Weltkrieg geplant. Hier
entstehen neue Wohngebiete, die es zu erschließen gilt. Der umfangreiche
Busverkehr könnte ersetzt werden, was auch der Verkehrssituation
um das Schloss Sanssouci herum sicher nicht schaden würde. Ein eigener
Bahnkörper wäre auf ganzer Länge möglich. Es fragt
sich nur, ob auch in diesem Fall die Straßenbahn als attraktiver
als der Bus betrachtet werden würde, da sie auf dem Weg zur Innenstadt
einen erheblichen Umweg durchfährt, während der Bus auf geradem
Weg zum Brandenburger Tor fahren kann, wo er die Potsdamer Fußgängerzone
erreicht.
Die Strecke nach Babelsberg Nord sollte genau so durchfahren werden, wie
es einst der Obus tat, weil so das betreffende Gebiet optimal zu erschließen
ist. Außerdem könnte der nur dem Busverkehr vorbehaltene Teil
der Karl-Liebknecht-Straße aufgegeben und die Strecke dort mit einem
Rasengleis in die Natur integriert werden. Gerade im Bereich der Potsdamer
Parkanlagen würde ich ohnehin umweltfreundliche, also elektrische
Verkehrsmittel, gegenüber solchen mit Verbrennungsmotoren bevorzugen.
Außerdem würde eine direkte Verbindung zur Potsdamer Innenstadt
sicher auch die Attraktivität des ÖPNV in Babelsberg-Nord erheblich
steigern.
Die Strecke ab Plantagenstraße über Großbeerenstraße
zum Johannes-Kepler-Platz stellt ein Kompromiss dar, zwischen einer zu
viele Streckenkilometer erfordernden Führung ab Rathaus Babelsberg
über Karl-Liebknecht-Straße – Großbeerenstraße
und dem dringenden Wunsch Babelsberg Süd wieder an den elektrischen
ÖPNV mit Direktverbindungen in die Innenstadt zu versehen. Diese
umfangreichere Alternative unter Beibehaltung der Linie zur Fontanestraße
würde vermutlich auch eine Entlastung der Strecke über die Humboldtbrücke
durch einen Wiederaufbau der bedauerlicherweise stillgelegten Strecke
zum Hauptbahnhof erforderlich machen. Das wäre aber zuviel Aufwand
und würde zuviel Streckenkilometer erfordern.
Die Strecke Neuendorfer Straße – Mendelssohn-Bartholdy-Straße
– Hubertusdamm – Bergstücken dient dem Anschluss von
allerhand Behörden und einem Kinderkrankenhaus. Außerdem verspricht
die Blockbebauung um den Hubertusdamm eine entsprechende Bevölkerungsdichte,
die es zu bedienen gilt.
Eventuell könnte mit der Strecke Johannes-Kepler-Platz – Bergstücken
auch auf eine Strecke zwischen Bahnhof Drewitz und der Neuendorfer Straße
verzichtet werden, wodurch man die Kosten für eine Brücke oder
Unterführung an der Wetzlarer Bahn einsparen könnte. Dann würde
aber Bergstücken nur über die ohnehin schon ausgelastete Sternstrecke
angebunden werden können. Eine Bedienung aus Richtung Babelsberg
auch mit Abzweigung zum Kirchsteigfeld wäre daher wünschenswert.
Außerdem entstünde auch eine Ausweichstrecke zum Betriebshof,
der bei Störungen etwa am Schlaatz vom übrigen Netz abgetrennt
wäre. Man stelle sich einmal vor, die Züge könnten morgens
nicht ausrücken, weil dort irgendwo die Oberleitung beschädigt
ist. Ganz Potsdam stünde plötzlich ohne Straßenbahn da.
Strecken
ins Umland von Potsdam
Zunächst
ein paar Vorschläge zu Strecken ins Umland von Potsdam, die aber
wieder ein zu umfangreiches Netz ergeben:
Bahnhof
Rehbrücke – Rehbrücke – Saarmund oder
Bahnhof Rehbrücke – Rehbrücke – Berliner Außenring
(Karlsruher Vorbild mit Stationen Saarmund, Nudow, Ahrensdorf) –
Struveshof – Ludwigsfelde (durch die Potsdamer Straße) –
Bahnhof Ludwigsfelde
Bahnhof Pirschheide – durch den Wald zur Zeppelinstraße
– Geltow (über Chausseestraße – Hauffstraße
– Baumgartenbrück – alte Baumgartenbrücke (müsste
neu erbaut werden) – Werder (über Berliner Chaussee –
Potsdamer Straße – Unter den Linden – Torstraße
– Markt)
Bornim – Bahnhof Bornim-Grube – Grube – Leest –
Töplitz
Neu Fahrland – Fahrland
Neu Fahrland – Krampnitz – Groß Glienicke Süd
– Kladow – Gatow – Spandau
Glienicker Brücke – Wannsee
Fontanestraße – Kohlhasenbrück - Wannsee
Stern – Nuthestraße – Potsdamer Damm – Stahnsdorf
(über Potsdamer Allee – Wilhelm-Külz-Straße) –
Teltow (über Potsdamer Straße – Mahlower Straße)
- Bahnhof Teltow (Regionalverkehr)
Innerörtliche Linie in Teltow und Kleinmachnow
Innerörtliche Linie in Werder (einst als Pferdebahn nach Geltow und
zum Bahnhof vorhanden)
Bei
Strecken, die über die Stadtgrenze Potsdams hinausführen, müssen
zur Ermittlung der optimalen Netzdichte natürlich die Einwohnerzahlen
der berührten Nachbarorte zu Rate gezogen werden. Leider sind die
Einwohnerzahlen meist nicht so hoch, dass man mit der Faustregel von 25
km / 100.000 Einwohner auskommt, wenn man die Überlandstrecken dorthin
mitberechnet. Es bleibt nur die Möglichkeit ausschließlich
die Streckenlänge der innerörtlichen Abschnitte zur Berechnung
der Netzdichte heranzuziehen und gleichzeitig festzulegen, dass benachbarte
Orte bzw. Städte mit einer für einen Straßenbahnbetrieb
ausreichenden Größe auch grundsätzlich eine Straßenbahnverbindung
untereinander haben sollten. Diese Verbindungsstrecke müsste dann
dort, wo sie außerhalb von bebauten Gebieten verläuft, nicht
zur Berechnung der Netzdichte hinzugezählt werden. Zur Feststellung,
welche Städte für einen Straßenbahnbetrieb eine ausreichende
Größe haben, können dann auch mehrere eng beieinander
liegende Orte zusammengefasst werden.
Konkret sehe ich da für die Umgebung Potsdams nur den zusammengefassten
Bereich von Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow. Eventuell kämen
auch noch Werder und Geltow in Frage, wobei beide zusammen aber nur etwa
23.500 Einwohner haben. Dennoch gab es ja zumindest in Werder mal ein
aus zwei Linien bestehendes Pferdebahnnetz. Die Einwohnerzahl würde
immerhin ein Netz von etwa 5,9 km rechtfertigen, was schon fast den kleinstädtischen
Netzen von Halberstadt oder Nordhausen entspricht.
Die Strecke nach Spandau müsste man demnach aber fast völlig
als Überlandlinie betrachten, da unterwegs kaum irgendwo dicht besiedeltes
Gebiet berührt wird. Es geht bestenfalls an kleinen Siedlungen vorbei.
Man sollte diese Kilometer aber wenigstens teilweise einem künftigen
Spandauer Netz zurechen, das bei seiner Anlage bereits optimal gestaltet
werden kann, was in Potsdam auf Grund der bereits vorhandenen Strecken
nicht möglich ist.
Eine Verlängerung der Rehbrücker Strecke nach Bergholz-Rehbrücke
wäre allerdings auch ohne Überlandstrecke möglich, da die
Bebauung unmittelbar an Potsdam anschließt. Es bliebe dann nur zu
klären, ob man an der Wetzlarer Bahn eine Unterführung oder
eine Brücke bauen sollte. Die etwa 6000 Einwohner von Bergholz-Rehbrücke
ließen aber nur 1,5 km Strecke gerechtfertigt erscheinen, was gerade
mal bis zur Wilhelm-Busch-Straße reichen würde. Das ist eigentlich
zu wenig, da der Dorfkern von Bergholz nicht erreicht wird.
Weitere Überlandbahnen, wie die bereits oben angedachte Verbindung
Bornim – Töplitz oder auch die in den 20er Jahren geplante
Strecke nach Caputh können wegen viel zu langer Strecken bei zu geringer
Einwohnerzahl nicht wirtschaftlich sein und sind daher abzulehnen.
Strecken
in Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow
Östlich von Potsdam haben wir aber zumindest den relativ dicht besiedelten
Raum mit Teltow (19.644
EW), Stahnsdorf
(13.040 EW) und Kleinmachnow
(18.225 EW), also zusammen 50.909 EW. Das würde gut 12,7 km Strecke
rechtfertigen.
Würde man nun ein Straßenbahnnetz für diese drei Orte
ohne Berücksichtigung der Nachbarorte Berlin und Potsdam vorschlagen,
käme man vielleicht auf folgendes Netz:
Bahnhof Teltow – Mahlower Straße – Bf Teltow Stadt
– Potsdamer Straße – Wilhelm-Külz-Straße
– Potsdamer Allee – Bahnhofstraße (8,2 km)
Mahlower Straße – Beethovenstraße (0,9 - 1,0 km)
Liebigplatz – Warthestraße – Thomas-Müntzer-Damm
– Förtser-Funke-Allee – Karl-Marx-Allee – Bahnhof
Düppel-Kleinmachnow (3,5 km) oder
Schleusenweg – Stahnsdorfer Damm – Hohe Kiefer – Karl-Marx-Straße
– Bahnhof Düppel-Kleinmachnow (3,6 km)
Ruhlsdorfer Platz – Zehlendorfer Straße – Stadtgrenze
Zehlendorf (0,4 km)
Ruhlsdorfer Platz – Lichterfelder Allee – Stadtgrenze Lichterfelde
(2,3 km)
Weitere denkbare Strecken, etwa nach Ruhlsdorf oder Güterfelde erscheinen
mir wegen der geringen Besiedlungsdichte kaum erfolgversprechend.
Mit nur einer der beiden genannten Routen nach Kleinmachnow und unter
Verzicht der Strecken nach Zehlendorf und Lichterfelde ergäben sich
genau 12,7 km Streckenlänge. Der Anschluss nach Potsdam müsste
natürlich als Überlandstrecke noch hinzukommen, würde aber,
wie oben beschrieben, zur Berechnung der optimalen Größe nicht
hinzugenommen werden.
Den Anschluss des Regionalbahnhofs Teltow halte ich für wichtig,
um sowohl die Regionalzüge anzubinden, da sie doch sehr weit außerhalb
halten, als auch zur Erschließung des Wohngebietes an der Mahlower
Straße, dass sich in den letzten Jahren auch nach Süden weiter
ausgedehnt hat, weshalb ich auch einen Abzweig durch die Beethovenstraße
empfehle.
Für Kleinmachnow ist es wichtig, dass sowohl das neue Zentrum an
der Förster-Funke-Allee westlich der Karl-Marx-Straße einigermaßen
erschlossen wird, als auch der hoffentlich künftige Bahnhof Düppel-Kleinmachnow.
Eine Weiterführung in Richtung U-Bahnhof Krumme Lanke erscheint mir
nicht so wichtig, da der Anschluss an die wiederaufzubauende Stammbahn
viel bessere Anschlüsse zum Berliner Stadtzentrum bieten würde.
Außerdem wäre eine solche Verlängerung Sache Berlins und
spielt hier keine Rolle. Im übrigen scheint mir eine Verlängerung
der U-Bahn zum Mexikoplatz eher sinnvoll, als der Bau einer Straßenbahn
in dieser Relation.
Von Kleinmachnow nach Teltow sollte man recht schnell auf möglichst
direktem Weg gelangen können, weshalb mir die kürzere Route
über die Warthestraße eher zusagt, als der Umweg über
die Schleusenbrücke. Eine Führung dieser Linie in Richtung Potsdam
erscheint mir wenig sinnvoll, da die fast als „innerörtlich“
zu bezeichnende Verkehrsbeziehung nach Teltow wegen der größeren
Nähe und der zahlreichen dort vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten
bedeutender sein dürfte. Außerdem würde sie auch den Anschluss
zur Berliner S-Bahn in Teltow ermöglichen. Für die Überlandstrecke
vom Stern nach Stahnsdorf dürfte ferner ein 20-min-Takt ausreichen,
während in Teltow eine Verdichtung durch die Kleinmachnower Linie
auf einen 10-min-Takt durchaus zu begrüßen wäre.
Die Streckenvariante über die Schleusenbrücke würde außerdem
das neue Zentrum von Kleinmachnow schlechter erschließen, wenn man
nicht noch einen zusätzlichen Umweg über Förster-Funke-Allee
– Karl-Marx-Straße einbaut, etwa so:
Schleusenweg – Stahnsdorfer Damm – Hohe Kiefer –
Förster-Funke-Allee – Karl-Marx-Straße – Bahnhof
Düppel-Kleinmachnow (4,2 km)
Mit dieser Streckenführung würden zwar größere Teile
von Kleinmachnow erschlossen werden, aber die Fahrzeit nach Teltow würde
sich weiter vergrößern. Außerdem würde sich auch
die Netzlänge deutlich ausdehnen, so dass dann die Strecke zur Beethovenstraße
gestrichen werden müsste. Dadurch blieben gerade noch 300 m übrig,
die allenfalls für die eigentlich 400 m lange Strecke durch die Zehlendorfer
Straße ausreichen würden. Das Siedlungsgebiet um die Beethovenstraße
hätte den Nachteil.
Bei einer Strecke nach Zehlendorf ergibt sich aber die Frage, wo sie dort
hinführen soll. Am S-Bahnhof ist eine Wendeschleife kaum unterzubringen
und wäre dort auch nicht wünschenswert, da viele Fahrgäste
noch mindestens eine Station weiter, bis Zehlendorf, Eiche fahren wollen.
Die Straßenbahn könnte dort in einer Häuserblockschleife
über Kirch- und Martin-Buber-Straße wenden oder auch entlang
der Clayallee oder der Berliner Straße weiterfahren. Wie man aber
im Bereich zwischen S-Bahnhof und Berliner Straße mit dem täglichen
Verkehrsstau fertig werden könnte bleibt offen. Für einen eigenen
Bahnkörper ist dort jedenfalls kein Platz zu schaffen. Dadurch, dass
die von Norden kommenden Busse auch weiterhin den Bahnhof Zehlendorf erreichen
müssten, um hier ihre Zubringerfunktion zu erfüllen, könnte
die Straßenbahn ausgerechnet im engsten Abschnitt noch nicht einmal
die Busse ersetzen, wodurch hier ein ausgesprochen schwer zu verkraftender
Mehrverkehr entstünde.
Die Idee zu einer Straßenbahn durch die Lichterfelder Allee nach
Lichterfelde, Lankwitz und Tempelhof halte ich zwar für interessant,
aber seit der Eröffnung der S-Bahn nach Teltow auch für unnötig.
Bekanntlich hat dort schon die S-Bahn Probleme mit geringeren Fahrgastzahlen
als erwartet.
Eine
Straßenbahn nach Werder?
Werder (22.665
EW) und Geltow (3559
EW) zusammen würden mit ihren 26.224 Einwohnern knapp 6,6 km Straßenbahn
rechtfertigen. Mit einer Überlandstrecke durch den Wald vom Bahnhof
Pirschheide zur Stadtgrenze nach Geltow ergäbe sich anschließend
folgende mögliche Trasse:
Chausseestraße – Hauffstraße – Baumgartenbrücke
– Berliner Chaussee – Berliner Straße – Moosfennstraße
– Brandenburger Straße – Unter den Linden – Werder,
Markt (6,6 km)
Die Kilometer reichen also exakt für eine Linie bis in die Altstadt
mit Erschließung des Gebietes Rund um den Wachtelberg. Für
eine Verlängerung bis zum Bahnhof reichen sie leider nicht. Gerade
eine Strecke zum Bahnhof wäre aber für Werder sicher die wichtigste
Verbindung. Nicht umsonst war gerade das ja die Route der Hauptlinie der
einstigen Pferdebahn. Die zweite Pferdebahnlinie führte nach Glindow.
Da hier aber die Bevölkerungsdichte schon ausgesprochen dünn
ist, könnte heutzutage kaum noch eine Straßenbahn einigermaßen
sinnvoll nach Glindow geführt werden. Oder doch? Dazu später.
Weitere
Überlandlinien
Auch eine Erweiterung der von Bornstedt nach Bornim zu verlängernden
Strecke, am liebsten über Grube bis Töplitz würde mir gefallen,
da hier die Verkehrsströme auf Grund der Inselsituation von Töplitz
ohnehin nur in Richtung Potsdam verlaufen können, was einer Schienenstrecke
optimal entgegen käme, die Berechnung der Kilometer im Vergleich
zu den Einwohnerzahlen in den betreffenden Gebieten zeigt aber überdeutlich,
dass so was nicht wirtschaftlich sein könnte.
Die Strecke nach Spandau stößt dagegen auf meine Unterstützung,
aber nur, wenn sie auch wirklich bis Spandau durchgebunden wird. Einzelne
Teileröffnungen von Potsdam aus bringen wegen des kaum besiedelten
Gebietes fast nichts, bergen aber die Gefahr, dass nach einem Baustopp
eine weitgehend ungenutzte Strecke übrig bleibt. Die optimale Linienführung
sehe ich hier in einer Trasse über Krampnitz, am südlichen Rand
von Groß-Glienicke vorbei und durch den Krampnitzer Weg nach Kladow.
Stadtbahn
nach Karlsruher Vorbild
Die einzige Möglichkeit doch noch entferntere Vororte an das Straßenbahnnetz
anzubinden, wäre die Einführung einer Stadtbahn oder S-Bahn
nach Karlsruher Vorbild. Dazu wäre aber der Einsatz von 2,65 m breiten
Stadtbahnwagen unvermeidlich, wenn man auf komplizierte Sechs-Schienengleise
wie in Kassel verzichten will. Insbesondere auf den verkehrsreichen Strecken
des Berliner Außenrings, der Wetzlarer Bahn oder der Magdeburger
Bahn wäre das wohl auch kaum akzeptabel. Im Stadtgebiet Potsdams
müsste daher zumindest eine Strecke für entsprechend breite
Züge ausgebaut werden, nämlich die Strecke vom Bahnhof Rehbrücke
durch die Innenstadt zum Luftschiffhafen. Die Strecke zum Bahnhof Wildpark
müsste gleich beim Bau für solche Züge vorgesehen werden.
Mögliche Strecken wären:
Bahnhof Rehbrücke – Wetzlarer Bahn – neue Verbindungskurve
– Berliner Außenring – Struveshof – Schönefeld
/ Ludwigsfelde – Luckenwalde
Bahnhof Rehbrücke – Michendorf – Belzig
Luftschiffhafen – Pirschheide – Caputh – Beelitz –
Treuenbrietzen – Jüterbog
Wildpark – Werder – Glindow / Brandenburg
Wildpark – Golm – Wustermark – Nauen
Strecke nach Ludwigsfelde – Luckenwalde
Die Strecke nach Ludwigsfelde
(24.370 EW) folgt zunächst ab Bahnhof Rehbrücke der Wetzlarer
Bahn. Für den Übergang auf die Eisenbahn wären etwa 200
m Strecke anzusetzen. Am ehemaligen Bahnhof Bergholz ist dann der Bau
einer Verbindungskurve von etwa 500 m Länge in Richtung Saarmund
notwendig. Bis Kurz vor Struveshof kann dann der Berliner Außenring
mit den Haltestellen Bergholz (am Langerwischer Weg), Saarmund West (an
der Potsdamer Straße), Saarmund, Nudow (an der Mühlenstraße)
und Ahrensdorf (am ehemaligen Bahnhof) genutzt werden. Etwa 200 m vor
Struveshof fädelt die Stadtbahn aus dem Außenring aus, um die
Steigung zur Potsdamer Straße bewältigen zu können. Weiter
geht es über die Potsdamer Straße durch Ludwigsfelde bis zum
Bahnhof. Dieser Abschnitt wäre 3,3 km lang und sollte alle 20 min
befahren werden. Da Ludwigsfelde mit 24.370 Einwohnern aber knapp 6,1
km Straßenbahnstrecke rechtfertigen könnte, wären noch
2,1 km übrig. Das würde zwar gerade für eine Zweigstrecke
über Fuchsweg – Märkische Straße – Albert-Schweitzer-Straße
– Straße der Jugend zum Industriegebiet reichen, aber wirklich
straßenbahnwürdig erscheint diese Verbindung ebenso wenig wie
irgendeine andere denkbare Strecke in Ludwigsfelde. Sinnvoller wäre
es daher, die Strecke am Bahnhof Ludwigsfelde in die Anhalter Bahn einmünden
und stündlich bis Luckenwalde weiter zu führen. Eine Stadtstrecke
in Luckenwalde wäre dann auch noch denkbar.
Linie zum Flughafen Schönefeld
Auf der gleichen Strecke würde zumindest bis Ahrensdorf zusätzlich
noch stündlich eine Linie verkehren können, die dann weiter
über den Außenring bis zum Flughafen Schönefeld fährt.
Zwischen Rehbrücke und Ahrensdorf wären auf dieser Linie keine
Haltestellen erforderlich, da sie ohnehin nicht in den Takt der Ludwigsfelder
Linie passen würde. Weitere Haltestellen dieser Linie könnten
Genshagener Heide, Großbeeren Süd (an der Genshagener Straße),
Diedersdorf (am ehemaligen Bahnhof), Blankenfelder Kreuz (mit Anschluss
zur S2), Fuchsberge (an der B96) und Waßmannsdorf (an der Dorfstraße)
sein.
Linie nach Belzig
Für die Linie nach Belzig wären keine zusätzlichen Strecken
erforderlich. Die 11.808 Einwohner von Belzig
würden allerdings noch fast 3 km Strecke rechtfertigen. Möglich
wäre daher noch eine Stadtstrecke vom Bahnhof entlang der Bahnhofstraße
(mit scharfer Kurve, müsste aber zumindest eingleisig mit Ampelregelung
zu bewältigen sein) – Sandberger Straße – Straße
der Einheit zum Busbahnhof, in dessen Nähe sich auch die Steintherme
Belzig befindet. Die Strecke wäre 1,5 km lang. Alternativ wäre
auch eine 2,1 km lange Route vom Bahnhof über Karl-Marx-Straße
– Niemegker Straße – Straße der Einheit –
Sandberger Straße – Bahnhofstraße – Wittenberger
Straße zur Burg denkbar. Durch sie würde auch das Krankenhaus
und das Wohngebiet Klinkengrund zumindest peripher, sowie die Burg erreicht
werden. Die Steintherme ließe sich allerdings nur mit einer Abzweigung
zum Busbahnhof anbinden, die dann von allen Zügen auf dem Weg von
und zur Burg zweimal durchfahren werden müsste. Das ist alles nicht
optimal.
Bis Michendorf, eventuell bis Seddin, könnte ich mir auf dieser Strecke
einen 20-min-Takt vorstellen. Stündlich könnte man dann auch
eine Zug nach Beelitz oder Jüterbog abzweigen lassen, während
ebenfalls stündlich ein Zug nach Belzig fährt. Der dritte stündliche
Zug könnte dann auch der nach Schönefeld sein.
Strecke Pirschheide – Beelitz – Jüterbog
Hinter dem Luftschiffhafen könnte ein Anschluss an die Strecke nach
Beelitz und Jüterbog erfolgen. Dann könnte auch auf die Strecke
zum Bahnhof Pirschheide verzichtet werden, vorausgesetzt, man richtet
am Luftschiffhafen wieder eine Wendeschleife ein. Alle 20 min könnten
dann Züge bis Caputh-Schwielowsee fahren, während stündlich
weiter über Beelitz und Treuenbrietzen nach Jüterbog gefahren
wird.
Treuenbrietzen
ist mit 8548 Einwohnern leider nicht groß genug, um eine Straßenbahntrasse
von 4,2 km Länge zu rechtfertigen, die nötig wäre, um den
Umweg über den entlegenen Bahnhof durch eine Trasse entlang der Schlalacher
Straße und durch die Altstadt zu ersetzen. Dennoch wäre eine
solche Führung erstrebenswert.
Jüterbog
ist dagegen mit 13.604 Einwohnern groß genug, um 3,4 km Strecke
zu rechtfertigen, die völlig ausreichen für eine kurz vor dem
Bahnhof ausfädelnde Trasse über Am Bahnhof – Schlossstraße
– Am Dammtor – Mönchenstraße – Zinnaer Straße
– Zinnaer Vorstadt bis zur Promenade. Damit würde die einst
vorhandene Pferdebahn in moderner Form eine Wiedergeburt erleben können.
Natürlich könnte statt einer Linie über Pirschheide auch
eine Linie ab Rehbrücke über Beelitz nach Jüterbog geführt
werden.
Nach Werder und Brandenburg
Nach Herstellung einer Straßenbahnlinie zum Bahnhof Wildpark wäre
dort eine Anschlussmöglichkeit an das Eisenbahnnetz gegeben. Von
hier könnte eine Linie nach Werder oder Brandenburg weiterfahren.
Da Werder mit seinen 22.665 Einwohnern immerhin fast 5,7 km Strecke rechtfertigen
könnte, ließe sich da einiges machen. Denkbar wären folgende
Strecken:
Bahnhof – Eisenbahnstraße – Plantagenplatz (2,1 km)
Plantagenplatz – Unter den Linden – Markt (0,6 km)
Plantagenplatz – Brandenburger Straße – Berliner Straße
– Doktor-Külz-Straße – Glindow, Rahdener Platz
(2,3 km)
Potsdamer Straße – Strengfeld (1,4 km)
Moosfennstraße – Berliner Straße – Obstzüchterweg
– Strengfeld, Marktstraße (1,4 km)
Ich empfehle die Strecke nach Glindow herzustellen (4,4 km) und mit den
restlichen 1,3 km die Strecke über die Moosfennstraße zum Strengfeld
einzurichten. Auf diese Art wäre Werder optimal erschlossen, da sich
das Geschäftszentrum eher im Bereich Plantagenstraße –
Unter den Linden befindet und nicht in der Altstadt. Die Altstadt wäre
durchaus zu Fuß erreichbar und Glindow und Strengfeld ideal erschlossen.
Die Route über die Potsdamer Straße würde dagegen den
Bereich Strengfeld weitaus weniger gut erschließen, da sie zu peripher
verliefe.
Die Linie nach Werder müsste alle 20 min fahren und würde sich
in der Brandenburger Straße auf zwei im 40-min-Takt fahrende Linien
in Richtung Glindow und Strengfeld aufteilen.
Ein solcher Takt ist aber unattraktiv, weshalb es besser wäre den
20-min-Takt bis Glindow durchzuführen und die Strecke zum Strengfeld
in eine Überlandlinie nach Potsdam-Pirschheide zu integrieren.
An der Eisenbahnstrecke könnte eine zusätzliche Station in Wildpark-West
eingerichtet werden.
Nach Brandenburg (Havel)
Eine weitere Linie könnte zusätzlich zum RE1 stündlich
über Werder hinaus auf der Eisenbahnstrecke nach Brandenburg fahren,
mit Haltestellen in Zern (an der Phöbener Chaussee), Kemnitz (an
der Feldstraße), Krielow (an der Derwitzer Straße), Groß
Kreutz, Götz, Jeserig (in Verlängerung der Straße Unter
den Linden), Gollwitz (an der B1), Wust (am Einkaufszentrum) und in Brandenburg.
Ob sich dort aber eine regelspurige Stadtstrecke durchsetzen ließe,
wo schon die vorhandene Straßenbahn extrem stilllegungsgefährdet
ist, dürfte sehr fraglich sein, ansonsten würde ich Drei-Schienen-Gleise
auf der Strecke Große Gartenstraße – Steinstraße
– Hauptstraße – Ritterstraße – Plauer Straße
– Nikolaiplatz – und weiter nach Hohenstücken Nord vorschlagen.
Die Linie nach Hohenstücken könnte dann auch komplett auf Regelspurgleisen
verkehren, so dass dort auf die Meterspur auch verzichtet werden könnte.
Allerdings birgt das die Gefahr, dass die restlichen Meterspurlinien erst
recht verschwinden. Wenn die vorhandene Straßenbahn aber ohnehin
stillgelegt werden sollte, könnte so vielleicht wenigstens die Linie
nach Hohenstücken gerettet werden.
Ein weiterer Abzweig von der Strecke nach Brandenburg könnte in Groß
Kreutz erfolgen und auf der Trasse der wiederaufzubauenden Strecke nach
Lehnin führen.
Strecke nach Nauen
Auch die Regionalbahnlinie RB21 könnte ich mir gut als Stadtbahn
vorstellen. Am Bahnhof Wildpark ginge es auf das Eisenbahnnetz, dann über
den Berliner Außenring nach Wustermark und weiter über die
stillgelegte Strecke über Bredow nach Nauen. Bei Wustermark müsste
die Strecke nach Bredow auf einem 500 m langen Stück neu trassiert
werden. Nauen könnte mit seinen 10.253 Einwohnern (http://de.wikipedia.org/wiki/Nauen)
knapp 2,6 km Straßenbahn rechtfertigen, für die folgende Routen
in Frage kämen:
Bahnhof – Dammstraße – Holzmarkt – Goethestraße
– Rathausplatz – Ketziner Straße – Florastraße
– Karl-Bernau-Ring bis Feldstraße (2,6 km)
Bahnhof – Dammstraße – Oranienburger Straße –
Gartenstraße – Berliner Straße – Rathausplatz
– Hamburger Straße bis Friedrich-List-Straße (2,6 km)
Während die erste Variante die Altstsadt, die Havellandklinik und
das Plattenbaugebiet um die Feldstraße besser bedienen könnte,
wäre die zweite Variante einfacher zu trassieren und würde die
neuen Wohngebiete an der Hamburger Straße erreichen. In der Altstadt
wären recht enge Kurven in schmalen Straßen erforderlich. Die
zweite Variante käme dagegen mit großzügigen Kurven aus
und würde das Wohngebiet an der Feldstraße, zumindest peripher,
ebenfalls erreichen. Die Havellandklinik wäre auch nicht unzumutbar
weit weg. Daher scheint mir die zweite Variante die bessere zu sein. Der
Straßenverkehr dürfte dort auch nicht mehr so stark sein, seitdem
Nauen eine Umgehungsstraße besitzt.
Ein Stundentakt sollte für die Linie nach Nauen ausreichen, günstig
wäre es aber, wenn die Stadtstrecke in Potsdam von weiteren Linien,
etwa nach Berlin-Spandau, befahren werden würde, damit wenigstens
ein 20-min-Takt entsteht. Vorstellen könnte ich mir aber auch einen
15-min-Takt auf der Stadtstrecke, gebildet durch eine halbstündlich
verkehrende Linie nach Berlin (RB10 und RB14), sowie stündliche Linien
nach Potsdam (RB21) und Kremmen.
Zusammenfassung
Ich halte die Erweiterung der Straßenbahn innerhalb Potsdams, sowie
nach Spandau und Teltow, für sehr erstrebenswert, ebenso wie die
Schaffung einer Stadtbahn nach Karlsruher Vorbild ins weitere Umland.
Folgendes
Liniennetz schlage ich vor:
90 Bahnhof Wildpark – Platz der Einheit
– Hauptbahnhof – Bahnhof Rehbrücke
91 Luftschiffhafen – Platz der Einheit –
Hauptbahnhof – Bahnhof Rehbrücke
92 Bornim – Bornstedt – Am Schragen –
Platz der Einheit – Hauptbahnhof – Schlaatz – Johannes-Kepler-Platz
– Bergstücken
93 Glienicker Brücke – Platz der Einheit –
Hauptbahnhof – Bahnhof Rehbrücke – Bergholz-Rehbrücke
94 Bahnhof Golm – Eiche – Bahnhof Wildpark
– Platz der Einheit – Rathaus Babelsberg – Großbeerenstraße
– Johannes-Kepler-Platz – Kirchsteigfeld (94E ab Platz der
Einheit nach Kirchsteigfeld)
95 Luftschiffhafen – Platz der Einheit –
Rathaus Babelsberg – Großbeerenstraße – Bergstücken
96 Berlin-Spandau – Gatow – Kladow –
Groß-Glienicke – Krampbitz – Neu-Fahrland – Nedlitz
– Viereckremise – Am Schragen – Platz der Einheit –
Hauptbahnhof – Schlaatz – Johannes-Kepler-Platz – Kirchsteigfeld
97 Bahnhof Düppel-Kleinmachnow – Warthestraße
– Teltow – Beethovenstraße
98 Bahnhof Golm – Eiche – Bahnhof Wildpark
– Platz der Einheit – Hauptbahnhof – Schlaatz –
Johannes-Kepler-Platz – Stern – Stahnsdorf – Teltow
– Bahnhof Teltow (98E ab Platz der Einheit nach Golm)
99 Babelsberg Nord – Rathaus Babelsberg –
Platz der Einheit – Hauptbahnhof – Schlaatz – Johannes-Kepler-Platz
– Kirchsteigfeld (99E ab Platz der Einheit nach Babelsberg Nord)
Die Linien 98E und 99E wären am Platz der Einheit miteinander zu
einer durchgehenden Linie verknüpft.
Die
einzelnen Äste werden also von folgenden Linien jeweils alle 20 min
bedient:
Luftschiffhafen - Caputh: 91 (Stadtbahn), 95 (HVZ)
Wildpark – Werder: 90 (Stadtbahn)
Eiche – Golm: 94 (immer), 92 (tagsüber)
Bornstedt – Bornim: 98 (immer), 98E (HVZ)
Viereckremise – Spandau: 96 (immer)
Glienicker Brücke: 93 (tagsüber)
Babelsberg Nord: 99 (tagsüber), 99E (HVZ)
Babelsberg – Bergstücken: 95 (HVZ)
Babelsberg – Kirchsteigfeld: 94 (immer), 94E (tagsüber)
Schlaatz – Bergstücken: 92 (tagsüber)
Schlaatz – Teltow: 98 (immer)
Schlaatz – Kirchsteigfeld: 96 (immer), 99 (tagsüber)
Rehbrücke – Bergholz: 93 (tagsüber)
Rehbrücke – Ludwigsfelde: 91 (Stadtbahn)
Rehbrücke – Michendorf: 90 (Stadtbahn)
Die HVZ-Linien 98E und 99E sollten dabei am Platz der Einheit aufeinander
übergehen, so dass eine durchgehende Verbindung entsteht.
Die Linien 90 und 91 stellen die Stadtbahnlinien dar, die genaugenommen
aus folgenden Linien zusammengefasst wären:
Belzig – Rehbrücke – Potsdam – Werder – Glindow
(alle 60 min) (Linie 90)
Jüterbog – Rehbrücke – Potsdam – Werder –
Glindow (alle 60 min) (Linie 90)
Schönefeld – Rehbrücke – Potsdam – Werder
– Glindow (alle 60 min) (Linie 90)
Ludwigsfelde – Rehbrücke – Potsdam – Caputh (alle
20-40 min) (Linie 91)
Luckenwalde – Ludwigsfelde – Rehbrücke – Potsdam
– Caputh – Beelitz (alle 60 min) (Linie 91)
Ferner gäbe es noch folgende weitere Stadtbahnlinien:
80 Platz der Einheit – Wildpark – Brandenburg
– Hohenstücken (alle 60 min)
86 Brandenburg Hbf. – Hohenstücken (alle 15-30
min, entspricht VBBr-Linie 6)
79 Platz der Einheit – Wildpark – Lehnin
(alle 60 min)
70 Platz der Einheit – Wildpark – Nauen (alle
60 min)
71 Nauen – Berlin Charlottenburg – Schönefeld
(alle 60 min)
72 Nauen – Berlin Charlottenburg (alle 60 min)
73 Nauen - Kremmen (alle 60 min)
Die Nummern von 81 bis 86 stünden der Straßenbahn der VBBr
zur Verfügung.
RegioStadtBahn Brandenburg/Havel
Gedanken
zur Zukunft der Straßenbahn in Brandenburg (Havel)
von
Ulrich Conrad
Einleitung
Die derzeitige Situation ist beängstigend. Die Rotstiftpolitik der
jüngsten Vergangenheit lässt nur noch einen wenig attraktiven
Fahrplan zu. Von 1990 noch neun Linien sind gerade drei übrig geblieben.
Davon wird am Wochenende nur eine noch im 30-Minuten-Takt betrieben, die
anderen beiden stündlich. Montags bis Freitags besteht immerhin tagsüber
noch ein 20-Minuten-Takt auf allen Linien, in der Hauptverkehrszeit sogar
ein 15-Minuten-Takt, aber viel ist das auch nicht. Betriebsschluss ist
stets um 20:00.
Die Infrastruktur ist nur sehr sporadisch den heutigen Ansprüchen
angepasst worden, ein Umbau der Haltestellenanlage am Hauptbahnhof steht
aus. Der Betriebshof ist allerdings ein Neubau. Der Wagenpark besteht
größtenteils aus KTNF6, aber auch aus vier MGT6D von 1995.
Damit kann noch eine ganze Weile gefahren werden. Da aber Investitionen
zur Zeit nach Möglichkeit vermieden werden und auch kein Ersatz der
Tatras absehbar ist, muss mit einer Stilllegung des Betriebes in etwa
10 bis 15 Jahren gerechnet werden.
Das
Streckennetz
Im Stadtzentrum findet sich ein seltsam anmutendes Streckennetz. Es gibt
nicht etwa einen zentralen Punkt, von wo aus Strecken in die verschiedenen
Himmelsrichtungen abgehen, wie man es aus anderen Städten kennt,
sondern einen langgestreckten Ring mit einer mittleren Querverbindung,
so dass sich in etwa die Form einer „Acht“ ergibt. Nur von
einem einzigen Punkt am nördlichen Ende dieser „Acht“
zweigt eine Strecke ab, die sich dann in drei Äste teilt. Da sich
das Stadtgebiet vom Zentrum aus auch im Wesentlichen in Richtung Norden
und Westen erstreckt, entspricht das zwar noch erstaunlich gut dem Bedarf,
optimal ist dieses Netz aber keineswegs. Insbesondere die zahlreichen
Strecken im Stadtzentrum, die zwar viele Fahrmöglichkeiten und damit
auch Umleitungsmöglichkeiten bieten, sind durchaus verzichtbar und
in gewisser Weise auch problematisch.
So wird die Linie 1 durch die Bauhofstraße geführt, wodurch
sie auf dem Weg zum Bahnhof die Altstadt umfährt. Auf dem Rückweg
auch die Neustadt. Gerade dort befinden sich aber die Ziele eines Großteils
der Fahrgäste. Die Linie wird dadurch unattraktiv. Sie sollte daher
über die Altstadt geführt werden, auch wenn dadurch der letzte
Straßenbahnverkehr in der Bauhofstraße verschwinden müsste.
Diese Strecke ist durchaus entbehrlich, da vom Nicolaiplatz aus der Abschnitt
bis zur Luckenberger Straße problemlos zu Fuß erreicht werden
kann, ebenso wie vom Steintor aus der Abschnitt bis zum alten Depot in
der Bauhofstraße.
Als Zufahrt zum alten Depot könnte die Strecke Nicolaiplatz –
Steintor auch durchaus erhalten bleiben, dafür würde aber eine
eingleisige Betriebsstrecke, die nur in Nord-Süd-Richtung zu befahren
wäre, völlig genügen.
Dann stellt sich die Frage, warum die Schleife Neustädter Markt –
Steintor – Hauptbahnhof – Neustädter Markt unbedingt
in beiden Richtungen befahren werden muss. Es erscheint wenig sinnvoll,
die Fahrgäste am Hauptbahnhof immer erst um die Straßenbahn
herumlaufen zu lassen. Die Türen sollten auf das Empfangsgebäude
weisen. Daher ist in dieser Schleife eine Fahrtrichtung entgegen des Uhrzeigersinns
vorzuziehen. Das hätte auch den Vorteil, dass am Neustädtischen
Markt auf sämtliche Weichen und Kreuzungen verzichtet werden könnte.
Einsparungen
bei der Infrastruktur
Gerade das dichte innerstädtische Netz lässt allerlei Einsparmöglichkeiten
in der Infrastruktur zu, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Am Nicolaiplatz und der anschließenden Ringstrecken liegen immerhin
20 Weichen und neun Kreuzungen, die alle entsprechender Pflege bedürfen.
Das kostet Geld. Würde man sich nur für die Bahnhofsschleife
auf eine Richtung festlegen, könnte man bereits auf zehn Weichen
und sechs Kreuzungen verzichten. Würde man außerdem die Linie
1 durch das Stadtzentrum führen und die Zufahrt zum alten Depot in
der Bauhofstraße auf eine eingleisige Strecke reduzieren, ließen
sich weitere acht Weichen und zwei Kreuzungen einsparen. Außerdem
wären auch etwa 3,4 km Streckengleis verzichtbar.
So ließen sich unnötige Kosten, die durch die Pflege der Infrastruktur
anfallen, einsparen.
Damit soll nun aber nicht der Einstieg in ein Stilllegungsprogramm erfolgen,
sondern das Netz auf einen wirtschaftlicheren Boden gebracht werden. Nachteile
für die Fahrgäste dürfte es kaum geben. Den wenigen Fahrgästen,
die auf eine Haltestelle der Linie 1 in der Luckenberger oder der Bauhofstraße
wert legen, dürften weit mehr Fahrgäste gegenüber stehen,
die aus Richtung Görden in die Alt- oder Neustadt möchten. Auch
für Fahrgäste, deren Quelle oder Ziel in der Bahnhofsschleife
liegt, dürften die Nachteile vernachlässigbar sein. Es kommt
allerdings darauf an, dass man die Züge nicht am Hauptbahnhof minutenlang
warten lässt, sondern ohne Wartezeit gleich wieder in die Stadt zurück
fahren lässt. Das ist aber fahrplantechnisch kein Problem, wie bereits
in einer Simulation erprobt.
Grundsätzlich ist das Streckennetz für eine Stadt in der Größe
Brandenburgs bei einer Einwohnerzahl von derzeit 73.783 Einwohnern mit
17,2 km deutlich zu groß. Als einen idealen wert kann man eine Dichte
von etwa 20 bis 25 km pro 100.000 Einwohner annehmen, so dass sich bei
73.783 Einwohnern eine optimale Netzlänge von 16,4 km ergeben würde.
Um dieses Ziel zu erreichen, könnte man auf folgende Abschnitte durchaus
verzichten:
Waldcafé Görden – Anton-Saefkow-Allee (2,3 km)
Nicolaiplatz – Bauhofstraße – Jacobstraße (1,2
km)
Neustädter Markt – Hauptbahnhof – Jacobstraße –
Neustädter Markt (nur in dieser Richtung) (2,2 km, wegen der Verzichtbarkeit
von nur einem Gleis möge man aber mit 1,1 km rechnen)
Daraus ergibt sich eine Streckenlänge von nur noch 12,6 km.
Die Strecke Waldcafé Görden – Anton-Saefkow-Allee führt
im wesentlichen durch Wald und kann daher kaum bewohntes Gebiet oder Arbeitsplätze
bedienen. Die JVA am Endpunkt kann trotz einer gewissen Einwohnerzahl
nicht gezählt werden, da deren Einwohner kaum nennenswert als Fahrgäste
in Frage kommen.
Neubaustrecken
Statt dieser einzusparenden Strecken könnten dann aber 3,8 km neuer
Strecken errichtet werden, um den optimalen Wert von 16,4 km Streckenlänge
zu erhalten. Dazu empfehle ich folgende Neubaustrecken:
Altstadt – Brandenburg-Nord – August-Bebel-Straße
(2,7 km)
Neustädter Markt – Dom – Krakauer Straße (1,1 km)
Die Streckenführungen der neuen Abschnitte sollte folgendermaßen
verlaufen:
Plauer Straße – Altstädter Markt – Parduin –
Rathenower Straße – Brielower Straße – Werner-Seelenbinder-Straße
– eigene Trasse südlich parallel zum Gütergleis –
August-Bebel-Straße
Neustädter Markt – Mühlendamm – Domlinden –
Krakauer Straße – Schleife vor der Ecke Grillendamm
Sinnvoll wäre damit ein Netz aus vier Linien, die tagsüber im
20-min-Takt verkehren sollten. In verkehrsschwachen Zeiten wäre auch
ein 30-min-Takt ausreichend, da an den meisten Stellen je zwei Linien
einander ergänzen.
Folgende Linienführungen würde ich empfehlen:
1 Hauptbahnhof – Neustadt –
Altstadt – Brandenburg-Nord – Gördenbrücke –
Waldcafé Görden
2 Grillendamm – Dom – Neustadt – Altstadt
– Nicolaiplatz – Quenzbrücke
5 Hauptbahnhof – Neustadt – Altstadt –
Brandenburg-Nord – Gördenbrücke – Hohenstücken
6 Grillendamm – Dom – Neustadt – Altstadt
– Nicolaiplatz – Gördenbrücke – Hohenstücken
Daurch ergäbe sich mit den Linien 1 und 5 vom Hauptbahnhof aus ein
10-min-Takt durch Neustadt, Altstadt und Brandenburg-Nord mit direkten
Verbindungen bis Hohenstücken und zum Waldcafé Görden.
Ein solcher Takt genügt auch dem Fahrgastaufkommen am Hauptbahnhof.
Außerdem ergäbe sich eine innerstädtische Querverbindung
aus den Linien 2 und 6, die im 10-min-Takt die Dominsel mit der Neustadt
der Altstadt und der Fouquestraße verbindet und sich dort nach Hohenstücken
und zur Quenzbrücke verzweigt. Auch aus Hohenstücken käme
man alle 10 min ins Stadtzentrum, abwechselnd über Brandenburg-Nord
(Linie 5) oder über Nicolaiplatz (Linie 6). Zusätzlich könnte
man auch alle 10 min zwischen Hohenstücken und Brandenburg-Nord fahren,
wenn man bereit ist nötigenfalls an der Gördenbrücke zwischen
den Linien 1 und 6 umzusteigen.
Wie eine Simulation ergeben hat, würden für einen solchen Fahrplan
12 Züge ausreichen.
Eine
Ergänzung durch Stadtbahnlinien
Wie ich schon im Rahmen meiner Vorschläge zur Potsdamer Straßenbahn
angedeutet habe, wäre auch eine Stadtbahnverbindung nach Karlsruher
Vorbild von Potsdam nach Brandenburg vorstellbar. Natürlich müsste
dazu die Strecke Hauptbahnhof – Jacobstraße – Neustadt
– Ritterstraße – Nicolaiplatz – Bahnhof Altstadt
mit Dreischienengleisen ausgerüstet werden. Natürlich müsste
man dabei unbedingt darauf achten, dass nicht die Einführung der
Normalspur im Brandenburger Straßenbahnnetz langfristig zur Stilllegung
der Meterspurstrecken führt. Für ein von Brandenburg ausgehendes
Stadtbahnnetz möchte ich folgende Linien vorschlagen:
80 Potsdam – Brandenburg Hauptbahnhof
– Neustadt – Nicolaiplatz – Bahnhof Altstadt –
Rathenow (stündlich)
83 Belzig – Brandenburg Hauptbahnhof – Neustadt
– Nicolaiplatz (stündlich)
84 Görzke – Ziesar – Wusterwitz –
Brandenburg Hauptbahnhof – Neustadt – Nicolaiplatz (stündlich)
Dadurch ergibt sich auf dem Abschnitt vom Hauptbahnhof zum Nicolaiplatz
ein weiterer 20-min-Takt, der sich auch bis zum Bahnhof Altstadt weiterführen
ließe.
Eine Fortsetzung einiger am Nicolaiplatz oder am Bahnhof Altstadt endender
Züge auf der Trasse der wieder aufzubauenden Strecke in Richtung
Brielow, Roskow und Nauen wäre auch noch denkbar.
Links
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RegioStadtBahn Potsdam
» Netzplan
RegioStadtBahn Brandenburg/Havel
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