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Die Potsdamer Stadtoberen planten in den 1920er Jahre, parallel zur die neuen Reichsstrasse 2 eine Straßenbahnlinie in das sieben Kilometer entfernte Örtchen Caputh zu bauen. Zeitgleich entstanden an der projektierten Strecke rund um den Brauhausberg viele Neubauten in der Siedlung „Wald-Potsdam“. Am 9. Juli 1928 wurde außerdem der Grundstein für das neue Schützenhaus „Ravensburg“ gelegt. Viele Gründe sprachen also dafür, dass man der Idee einer neuen Straßenbahnverbindung nachkommen würde. Genau 80 Jahre
ist es jetzt her, dass der Magistrat 1928 mit den Bauarbeiten auf der
gesamten Streckenlänge zwischen dem Potsdamer Bahnhof und Caputh
begann. Das erste Potsdamer ABM-Projekt Für damalige
Verhältnisse ein Novum, wurde der Bau der zweigleisigen Straßenbahnstrecke
vom Bahnhof zum Schützenhaus an der Michendorfer Chaussee mit ABM-Kräften
durchgeführt, die von so genannten „Wohlfahrtsmitteln“
bezahlt wurden. Auch neuartig für Potsdamer Verhältnisse war,
dass die 1,6 Kilometer lange Straßenbahnstrecke über den
Brauhausberg große Steigungen aufwies. Eine Fehlplanung: Vom Prestigeprojekt zum Pendelverkehr Schon kurz nach der Eröffnung zeigte sich, dass die Neubaustrecke zu den unrentabelsten Linien im Stadtgebiet zählte. Die „ 5“ wurde alsbald zu einer Pendellinie zwischen Schützenplatz und Schützenhaus degradiert: Zudem fuhr nur noch alle 30 Minuten ein Zug. Mit Beginn des
Krieges musste bei der Linie 5 noch mehr eingespart werden: 1940 wurde,
wohlgemerkt nur zehn Jahre nach der Eröffnungsfahrt, das zweite
Gleis abgebaut. Ab 1944 war die Linie nur noch mittwochs und samstags
in den Vormittagsstunden in Betrieb. |
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Andreas GKS
Jüttemann 2008
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